Ich fange mal mit einem Foto an:camperboard.de/CB2024/index.php?attachment/6811/
Hallo alle.
Nachdem in diesem Forum an verschiedenen Stellen immer wieder Meinungen und allerlei Kommentare zum T3 auftauchen, oft recht abwertende Beiträge, mache ich mal einen eigenen T3hread auf. In den einzelnen Reiseberichten oder anderen Beiträgen ist die Diskussion über T3 sicher fehl am Platz.
Zunächst, niemand muß den T3 mögen. Und es muß auch niemand verstehen, warum der T3 so beliebt ist. Aber es wäre schön, wenn unsachliche Kommentare oder solche die nur wiedergeben, was man mal gehört oder gelesen hat, unterbleiben könnten. Genauso sind persönliche Aversionen unnötig. Sachliche und fundierte Kritik ist natürlich zulässig.
Im Einzelnen.
Der Motor sei zu schwach. Den T3, oder wie ihn VW nennt, Typ 2 / Transporter 3, der Baureihe 80-90/92 gibt es von 50 bis 112 PS. Stimmt, da sind Motoren bei, mit denen das Auto untermotorisiert ist. Die 2.1-Liter-Boxermotoren dagegen verleihen dem Auto gute Fahrleistungen mit denen das Auto auch heute noch mithalten kann im Verkehr. Eine Reisegeschwindigkeit von 130 km/h geht problemlos. Die Bremer Transporter aus derselben Zeit dagegen waren eher untermotorisiert. Und die Boxermotoren gab es mit geregeltem Kat, mit denen ist eine städtische Umweltzone auch heute noch kein Problem.
Über die bei VW nachrüstbaren Sechszylindermotoren der Firma Oettinger mit bis zu 180 PS will ich hier nicht sprechen, die waren natürlich die Ausnahme.
Der T3 wäre eng. Stimmt, gemessen an einem SiebenMeterSprinter ist der eng. Aber der T3 ist der Transporter unter 5 Metern Länge mit dem größten nutzbaren Volumen. Zum Vergleich, ein T5 ist 4,89m lang, Laderaumvolumen 5,2m³. Der T3 bringt es nach Anzug des Motorraums bei einer Gesamtlänge von 4,57m auf ein Laderaumvolumen von 5,5m³. Beim T3 kann ich vor dem ausgeklappten Bett stehen, sitzen, laufen. Beim T5 finden fast nicht die Füße Platz. Und Motor im Heck, das mag Handwerker stören, bei einem Camper ist das kein Problem.
Klar, ein L2-Sprinter hat mehr Platz, aber der ist eine andere Kategorie.
Der T3 sei unzuverlässig, gar unzuverlässiger als ein Japaner. Wo gibt es dafür Belege? Ich mußte in 30 Jahren T3 einmal vom ADAC abgeschleppt werden. Ich wüßte nicht, welches Bauteil unzuverlässig sein soll, nicht einmal beim Einspritzer.
Ein Japaner hätte damals schon alles besser gekonnt. Die Meinung verliert man spätestens, wenn man Crashtest von Japanern jener Zeit mit dem T3 vergleicht. Beim Japaner dünnes Blech ohne Knautschzone, beim T3 Verstärkungen und Prallelemente. Und die sonstige Technik? Starrachse beim Japaner, Schräglenkerachse beim T3 mit besten PKW-Eigenschaften. Und dann, Motor vorn beim Japaner, laut und mit schlechter Gewichtsverteilung.
Wenn man sich dem T3 vorurteilsfrei nähert, erkennt man schnell, warum das Teil so beliebt, so gesucht und somit auch so teuer ist. Es gibt kein Basisfahrzeug das bis 5m Länge derart viel Platz bietet und somit für einen kompakten Camper geeignet ist. Dabei fährt sich der T3 wie ein Pkw, er ist übersichtlich, leicht zu reparieren. Und die Allradversionen haben sehr gute Geländeeigenschaften, schon in der Grundversion, erst recht mit Differentialsperren vorn und hinten. Das Ganze ohne Problem mit der 3,5 Tonnengrenze an die ich beim Sprinter stoße.
Und ja, inzwischen ist der T3 kultig, auch wenn mich persönlich es stört, wenn man laufend angequatscht wird.
Fazit, der T3 ist natürlich kein Camper. Man muß auf bestimmte Dinge verzichten, ein Bad läßt sich hier kaum verwirklichen. Aber er hat viele Qualitäten, die der Blick aus dem Wohnmobil nicht erkennt. Nicht für jeden ist es anstrebenswert, sich mit 7m Länge und 3m Höhe zu befassen. Es gibt viele Entwürfe, alle sind berechtigt und gut. Etwas mehr Offenheit wenn es um Lösungen neben einem vollwertigen Wohnmobil geht wäre nett.
Grüße
Ralf