Unser „Rudi“ ist Ende 2012 gebaut und wirklich ein feines Stück.
Wir haben ihn vor zwei Jahren liebevoll gepflegt gekauft. Trotzdem gibt es ein paar Sachen, die nach 9 Jahren der Überarbeitung bedürfen.
Hier nun zum Thema Sikaflex:
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es insbesondere in den Jahren 12/13 Probleme mit der UV-/Witterungsbeständigkeit von Sikaflex gab. (Vielleicht hat von euch jemand Infos, würde mich interessieren. Auch zum Thema: Was kostet das eigentlich beim Fachmenschen?)
Wie auf dem ersten Bild sahen fast alle Fugen am Fahrzeug aus, insbesondere die, die der Sonnenstrahlung exponiert ausgesetzt waren. Das ist so noch kein Dichtigkeitsproblem, wird aber irgendwann zu einem. Außerdem, ihr kennt das bestimmt, weil es auch mit neuem Sika passiert, läuft einem immer stärker die schwarze Brühe an der Karre runter.
1. Das alte Zeug muss raus. Hierfür eignen sich am besten verschiedene Kunststoff-Schaber und zum Schluss Waschbenzin.
2. Abkleben! Bei Sika geht es bei mir nicht ohne. Für Rundungen gibt es von 3M ein spezielles Band, das blaue auf den Bildern.
3. Passenden Abzieher aussuchen. Kann man auch aus alten Kunststoffleisten selbst passend herstellen.
4. Sika Aktivator 100 zum Säubern und Vorbehandeln. (Manche sagen, es ist das teuerste Isopropanol, das man für Geld kaufen kann...)
5. Kartuschenspitze zuschneiden und jetzt schon versuchen, die Fuge einigermaßen gleichmäßig aufzutragen.
6. Zügig abziehen und direkt danach glätten. Nach meiner Erfahrung reicht Spüliwasser. Das teure Sika-Glättmittel ist so zähflüssig, dass ich es nicht aus meinem Zerstäuber bekommen habe... Vielleicht habe ich aber auch was falsch gemacht.
7. Abklebung zügig vor der Hautbildung entfernen, sonst sieht’s fürchterlich aus und danach die Überstände noch einmal nachglätten.
8. Jetzt Finger von! Alles was jetzt noch rumgepopelt wird sieht danach fürchterlich aus.
Ich habe das mit den Fugen Seite für Seite gemacht, weil ich auch nicht so schnell arbeiten kann und man mit dem Sika wirklich ein bisschen Erfahrung braucht. Einfach immer den Rest der vorherigen Fuge mit aktivieren und Überlappung glätten. Sieht man nicht und resultierend sind keine Dichtigkeitsprobleme zu erwarten. Sika sagt, man darf auf neue aktivierte und intakte z.B. geschnittene und aktivierte Altfugen aufbauen.
Wenn es wie neu und original aussehen soll, nicht so ganz Einsteigerniveau. Trotzdem, wer Lust hat einfach mal probieren, passiert ja eigentlich nichts und wenn die Fuge sch.... geworden ist, gleich wieder komplett abziehen und neuer Versuch.
Das habe ich übrigens mit allen(!) Fugen an unserem Auto gemacht... Liegt am Sternzeichen, sagt meine Frau und deshalb sieht die Dachfuge („Heki übers Rondobett“) auch so aus wie von den Göttern aus HU gezogen.
PS: Würde mich mal interessieren, ob bei ebendiesen auch alles mit Abklebung gemacht wird. Ist echt zeitaufwändig... Vielleicht hat es ja mal jemand gesehen und kann aus der Produktion berichten und sowieso:
Wenn Herr O. mitliest, bewerbe mich hiermit um einen Praktikumsplatz. Habe in 1985 Autoschrauber gelernt ;-))
Viel Spaß beim Fugen wünscht der Stefan
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