Die Reise nach Yxnö oder eine Woche in Südschweden im Sommer 2019
Was, ihr wisst nicht, wo Yxnö ist? Habt ihr in der Schule nicht aufgepasst? Aber um ehrlich zu sein – ich wusste es bis zu diesem Sommer auch nicht.
Eigentlich wollten wir ja primär der Hitze entfliehen. Südschweden als Zielregion bot sich da an: weit genug entfernt, aber doch nicht zu weit.
Wir waren mit Papa knapp vor der Abfahrt beim Internisten, alles war im sprichwörtlichen grünen Bereich. So konnte – eine „kühlere“ Wetterphase zwischen zwei Hitzewellen ausnützend – das Wohnmobil in aller Ruhe noch gepackt werden.
Donnerstag, 18.7.2019
Abfahrt: km 303 581
10 Uhr, 22 Grad
Wir stehen gemütlich auf, am Vortag wurde schon viel erledigt, wir müssen uns daher nicht beeilen. Nur mehr Kleinigkeiten müssen ins Wohnmobil: der Kühlschrankinhalt, Wertsachen, Medikamente, Sachen, die wir gestern vergessen haben…
Die Temperatur ist relativ gut, wir kommen gut voran und nehmen die Autobahn. Gerade noch auf österreichischem Gebiet machen wir unsere Mittagspause, dann geht es weiter. Bei Straubing schlägt uns das Navi – wie immer – vor, die „Abkürzung“ über Cham im Bayerischen Wald zu nehmen. Diesmal gehorchen wir und die Strecke gefällt uns. Über Cham geht es nach Weiden, wo getankt wird, dann fahren wir auf der Autobahn bis Selb.
Eigentlich wollten wir ja in Thierstein übernachten, doch dort findet auf dem Stellplatz gerade das Wiesenfest statt, weshalb der Platz gesperrt ist. Der Ausweichplatz liegt in Sicht- und vor allem Hörweite der Autobahn, das wollen wir nicht. Auf dem Stellplatz in Selb ist genug Platz, wir stehen ganz hinten direkt am Gebüsch.
Die Übernachtungsgebühr beträgt EUR 6.- und wird in ein bereit gestelltes Kuvert gegeben und in einen Briefkasten geworfen. Abends wird kontrolliert.
Wir beschließen den Abend in Ruhe und bei angenehmer Außentemperatur.
Freitag, 19.7.2019
Nachts hat es ein wenig geregnet, es war mehr ein Nieseln. Doch dann wurde neben dem Stellplatz etwa ab 6 oder halb 7 Uhr ein Haus abgerissen. Mir reicht der Lärm dann um halb 8 Uhr und ich stehe auf, Roland wecke ich dann um halb 9 Uhr auf.
Nach dem Frühstück kaufen wir beim nahen edeka ein, dann geht es auf die Autobahn. Wieder kommen wir gut voran und auch die Temperatur ist heute so angenehm, wie wir es noch nie auf dieser Strecke hatten, dann und wann regnet es ein wenig. Vor Leipzig empfiehlt uns das Navi, einem 11 km langen Stau auszuweichen, was wir gerne machen. Dennoch gibt es an ein paar Stellen zähflüssigen Verkehr. Irgendwo wird an einer Raststelle eine Kleinigkeit gefuttert, ehe es weitergeht.
Bis nach Magdeburg bleiben wir auf der Autobahn, dann fahren wir ab und auf der Bundesstraße nach Haldersleben, dort kostet eine blöde Umleitung wieder Zeit. Über Gardelegen geht es nach Salzwedel, dort wird getankt und noch ein Brot und eine Kleinigkeit bei edeka gekauft. Weiter fahren wir Richtung Uelzen. Immer wieder stehen Radargeräte, Roland hält sich an die Geschwindigkeit. Doch plötzlich werden wir geblitzt. Roland ist sich keiner Schuld bewusst, da er vorher eine 100-er-Beschränkung gesehen hat und sonst nichts und er mit ca. 80 km/h gefahren ist. Mal sehen ob da was kommt?
Dann laufen wir in Bienenbüttel auf dem Stellplatz ein. Nebenan ist ein Mittelalterfest in vollem Gange. Der Stellplatz ist mit einer Kette abgesperrt und scheint voll zu sein. Ein Verantwortlicher ist jedoch vor Ort und bietet uns einen ordentlichen Platz am Rand des Areals an. Wir bekommen auch noch die letzte freie Steckdose.
Jetzt am Abend knallt die Sonne und es ist sehr warm. Wir haben keine Lust zu kochen und essen nur Kaltes.
Samstag, 20.7.2019
Wir schlafen sehr gut, ich werde erst um 8:35 Uhr munter! Nichts wie auf, anziehen, Papa helfen, Roland aufwecken! Nach dem Frühstücken geht es nur mit dem Ausleeren der Cassette wieder ab, da die Entsorgungsstation ziemlich verstellt ist.
Wieder kaufen wir bei edeka ein, wieder wird es zu viel, wir haben Mühe beim Verstauen im Kühlschrank. Dann führt uns das Navi nach Norden, gleich einmal gibt es in Melbeck südlich von Lüneburg ein Ampel-Stau, dann geht es um Lüneburg herum, nach Geesthacht, dann quer durch den Sachsenwald, schließlich wollen wir doch wieder auf die Autobahn. Kurz vorher finden wir einen schönen schattigen Parkplatz mit Amselgesang im Wald. Auf der Autobahn A21 fahren wir ein Stück nach Norden, fahren dann aber wieder ab nach Westen nach Neumünster und dort auf die Autobahn A7. Die letzten 11 km vor der Abfahrt nach Rendsburg stauen wir wieder (Navi sagt dazu „zähfließender“ Verkehr): jeden Kilometer fahren wir ein paar hundert Meter, dann steht man wieder. Bei der Abfahrt staut es weiter, wir kommen aber problemlos weg.
Unser erstes Ziel ist der Stellplatz in Schacht-Audorf – er ist jedoch randvoll. So fahren dann auf den Platz in Schachtholm, der uns ohnedies viel besser gefällt. Wir kommen bei einem aufkommenden Gewitter an, stellen uns gerade noch auf den Stellplatz, Roland stellt das Auto gerade und schließt den Strom an, ich stecke die Stellplatzgebühr in ein bereitgelegtes Kuvert und deponiere dieses im Briefkasten, da beginnt es zu schütten und zu krachen. Der Spuk ist aber bald vorbei, man kann wieder Fenster und Türe öffnen. Es ist angenehm kühl geworden.
Heute kocht Roland Kohlrübengemüse und Grillkotelett aus der Pfanne.
Wir beobachten die Schiffe auf dem Nordostsee-Kanal und machen es uns gemütlich.
Platz: EUR 12.-, Strom EUR 1.-/2 kWh
Sonntag, 21.7.2019
Nachts hat es leicht geregnet, um Mitternacht gab es heftiges Wetterleuchten. Heute wird wiederum nur die Cassette entleert, dann fahren wir mit der Fähre (gratis) über den Nordostsee-Kanal.
Nun bleiben wir konsequent auf der Bundesstraße, wo wir angenehm weiterkommen. Manchmal gibt es leichten Nieselregen. An der Grenze gibt es eine stichprobenweise Kontrolle durch die Dänen, uns winken sie gelangweilt durch.
Wir machen an einem schönen Rastplatz Pause, dann fahren weiter auf der Landstraße, nur über die beiden Belts fahren wir auf der Autobahn (die alte Brücke über den Kleinen Belt ist wegen Renovierung gesperrt).
Kosten: DK 610.-
Auf dem CP Storebelt schlagen wir unser Nachtlager auf und bekommen einen Platz mit schöner Aussicht. (DK 310.-)
Essen: Spaghetti carbonara und Erdbeeren
Wetter zunehmend besser, abends sehr windig