Hallo,
Nachdem mir per PN ein paar Fragen bezüglich einer Fahrt in den äußersten Norden Skandinaviens (Finnmark) gestellt wurden, möchte ich diese in Absprache mit dem Fragesteller hier beantworten, weil ich glaube, dass das doch von allgemeinem Interesse sein könnte.
Wie kommt man nach Nordskandinavien?
Diese Frage lässt sich wohl nicht so eindeutig beantworten. Das hängt von der Zeit, die man zur Verfügung hat, ab aber auch vom Ausgangspunkt und den persönlichen Vorlieben.
Man kann natürlich die Strecke über Dänemark (Vogelfluglinie, Brücken nehmen). Für die Weiterfahrt bieten sich an:
a) Die E6 in Norwegen: Das ist die landschaftlich schönste Strecke, aber auch gleichzeitig jene, für die man am meisten Zeit benötigt.
b) Die E45 durch Schweden: Das ist eine recht "einsame Variante". Man kommt gut weiter.
c) Die E4 durch Schweden: Hier kommt man gut weiter, die Straße ist bis Sundsvall autobahnmäßig ausgebaut, vom Meer sieht man nichts. Dann geht es weiter am Bottnischen Meerbusen, auch hier ist das Meer kaum in Sichtweite. Bei Haparanda wechselt man nach Finnland und erreicht über Rovaniemi den Inarisee. Hier kann man den See entlang Richtung Neiden (in Norwegen) und weiter nach Kirkenes fahren. Das ist eine der von uns für die Hinfahrt bevorzugte Variante, für die Rückfahrt ziehen wir die Fahrt über Norwegen vor.
Bei unserem Ausgangspunkt Graz haben wir schon mehrfach die Fahrt über die Slowakei, Polen und die baltischen Staaten nach Tallinn und von dort die Überfahrt nach Tallinn gewählt.
Für begeisterte Fährenbenutzer bietet sich natürlich auch die Fähre von Travemünde nach Helsinki an. Die Strecke wird von Finnlines bedient, die Überfahrt dauert etwa 29 Stunden. Da wir nicht gerne mit der Fähre fahren, kommt das für uns persönlich nicht in Frage, zudem wir von Graz nach Travemünde ja auch mindestens zwei stramme Fahrtage (ohne Sicherheit) haben. Wir fuhren auf dieser Strecke in unserer Vor-WoMo-Zeit (1977), es war irgendwie langweilig.
Mücken (Gelsen in Österreich)
Immer wieder tauchen die Fragen zur Mückenplage auf. Wie sich diese 2020 gestalten wird, kann man im Voraus nicht sagen. Das hängt davon ab, wie trocken es im Vorfeld ist. Wir hatten schon Jahre, in denen man abends am Inarisee ohne besondere Vorkehrungen spazieren konnte, in anderen Jahren hätte man dort ein Imkernetz gebraucht. In der Regel ist es am Meer nie schlimm gewesen, im Landesinneren, musste man sich schon mit einem Mückenschutz einsprühen.
Was verwenden wir?
Ich hole mir durchaus hier in der Apotheke ein potentes Mittel und weise darauf hin, dass ich wirklich was Wirksames möchte (durchaus auch Mittel mit DEET). Autan & Co. reichen nicht unbedingt. Außerdem haben wir bei Bedarf im WoMo einen Mückenstecker, der aber nur ganz selten in Verwendung ist. Vor dem WoMo sitzen wir ohnedies kaum.
Gasversorgung
Ist man in Nordskandinavien unterwegs, so sollte man bedenken, dass Heizen schon auch nötig werden könnte. Ausreichend Gas mitnehmen! Man muss bedenken, dass man von Kirkenes bis Alta NIRGENDWO Gas nachfüllen kann: http://www.lpgnorge.no./ (Für Schweden: http://www.besucherguide-schweden.de/reiseinfos/gasfullstationen/) Das Nachfüllen in Alta war allerdings problemlos, wir brauchten nicht einmal einen Adapter. Die Gaspreise sind jenen bei uns in Österreich ähnlich, also hoch.
Treibstoff
Hier gilt die Regel: Tanken, wenn man dazu Gelegenheit hat und nicht auf den letzten Tropfen fahren!
Sollte es weitere Fragen geben, dann nur zu! (Wir waren bereits sieben Mal "da oben".)
Beste Grüße,
Uli