Hallo zusammen, :wink
da wir vor unserer Tour keinen entsprechenden Winter-Reisebericht im Forum gefunden haben, waren wir gespannt, was da auf uns zukommt. Deshalb wollen wir für eventuell Nachfolgende diesen Kurzbericht hier einstellen:
Nach vielen zurückliegenden Sommer-Schwedenreisen und Segeltörns entlang der Küsten(bis Finnland), wollten wir unbedingt mal im Winter hierher kommen. Oft hatten wir von Schweden gehört, dass im Winter - besonders an der Ostküste - große Flächen der Ostsee gefroren seien ... und das wollten wir mal live erleben.
Wir waren von Süddeutschland aus unterwegs und fuhren in den 16 Tagen von Ende Februar bis 11.März 2012 ziemlich genau 5000 Km. Und gewandert und gecached (Geocaching) sind wir auch viel...mit Stirnlampen lassen sich auch die Wintertage verlängern.
Ab Helsingborg fuhren wir an der Westküste nördlich über das Naturschutzgebiet Kullen(bei Mölle) nach Ängelholm-Glommen-Falkenberg-Göteborg und mit den kostenlosen staatlichen Fähren zu den Ausseninseln Hönö-Öckerö und Rönö.
Ab dort ging es weiter nach Marstrand-Rönnäng-Klädesholmen-Skärhamn-Kyrkesund-Mollösund-Gullholmen nach Ellös. Über Flatön kam wir nach Smögen, wo sich für uns sogar die ersten Frühjahrs-Sonnenstrahlen zeigten...und es war ganz wenig los!!
Durch Bovallstrand-Hamburgsund-Fjällbacka-Grebbestad-Resö-Tjärnö kamen wir nach Strömstad. Ab hier fuhren wir dann östlich Richtung Stockholm. Wir durchfuhren für knapp eine Stunde auch durch Norwegisches Hoheitsgebiet, steuerten Bengtsfors-Nysäter-Karlstad-Hammarön und Väse an, bis wir nach einer Woche Stockholm erreichten.
Hier kauften wir uns eine Tageskarte für die "Tunnelbahn" und erkundeten die Innenstadt und die im Westen angrenzenden (gefrorenen) Ufer der Mälaren.
Anschließend steuerten wir die Halbinsel Djurö-Skarpö an der Ostküste an. Auch hier verbrachten wir einen Tag im Naturschutzgebiet Klacknäset.
In südlicher Richtung steuerten wir Gâlö-Dalarö und Ârsta havsbad an. Über Sibble-Sandviken-Mörkö-Tullgarn kamen wir nach Trosa.
Zuvor machten wir noch einen längeren Besuch bei einem früheren Kollegen/Praktikanten von mir, der seit 20 Jahren mit seiner Familie ausgewandert ist und jetzt im Anthroposophen-Dorf(Stadt) Järna lebt. Es war für uns sehr interessant, wie seine Familie die Wahlheimat Schweden zu unterschiedlichen Jahreszeiten erlebt und genießt.
Weiter ging unsere Tour über das Naturschutzgebiet Nynäs-Studsvik-das Naturschutzgebiet Stendörren-Nyköping nach Hummelvik. Über den teilweise noch gefrorenen Braviken (Sund, Fähre) nach Stegeborg-St.Anna-Tyrislöt-Valdemarsvik nach Västervik.
Von hier noch ein paar Abstecher nach Gränsö-Horns Udde und Händlöp. Dann weiter über Solstadström (frühere Kupfermine bei Blankaholm) durchs Landesinnere nach Växjö. Auf unserer Durchfahrt zur Westküste noch einen Abstecher über Ljungby-Bolmsö-Lidhult-Vrâ-nach Ängelholm und Helsingborg.
Wir hatten sehr oft tagsüber sonniges Wetter, wenn auch kalt. Vom Frost und Eis sahen wir noch viel, vom Schnee weniger, da die Schweden dieses Jahr einen schneearmen Winter hatten.
Bei jedem Schritt vom Auto weg mussten wir uns winterlich warm anziehen. Dies waren wir garnicht so gewohnt, obwohl wir seit Jahren zum Skifahren mit unserem Reisemobil in den Alpen unterwegs sind.>> Dort verlassen wir unser Mobil in der Regel aber nur 1mal am Tag.
Spannend im Vorfeld war für uns die Stellplatz-Frage: Wir sind es gewohnt, immer frei zu stehen. Wegen der Ver- und Entsorgung bei ständigen Minustemperaturen auf längerer Tour stellten wir uns darauf ein, auch mal den ein oder anderen geöffneten Winter-Campingplatz anzusteuern. Wir hatten uns ein entsprechendes Verzeichnis vorbereitet.
Dieses konnten wir jedoch unbenutzt spazierenfahren. An den schwedischen Tankstellen fanden wir immer wieder Frischwasser aus einem beheizten "Vitrinenschrank" an der Aussenmauer des Gebäudes. Bei durchgängig tiefen Minustemperaturen ist dort auch der Wassereimer zur Scheibenreinigung platziert (sehr durchdacht!!,von uns im Sommer bisher noch nicht so bewußt wahrgenommen).
Unser Gasverbrauch zum Heizen, Kochen, Duschen waren knapp 20kg. Wir hatten zur Sicherheit die nötigen Adapter dabei, um unsere Flaschen an LPG-Tankstellen bei Bedarf nachzufüllen zu können(..bitte keine Prügel!). In Schweden sind jedoch die LPG-Tankstellen äusserst dünn verteilt. Wir hatten noch genügend Gas-Reserve dabei.
Insgesamt eine super tolle Tour, die uns wieder großen Spass bereitet hat!
Ein paar Bilder hänge ich noch an.
Grüße von Robert vom Womo3