Hallo an alle CB/CS - Freunde,
um mit dem Wichtigsten zu beginnen und Thomas zu beruhigen: es ist vollbracht! Am Freitag, 18.11. wurde ein Luxor, 4x4, graphitgraumetallic in H.-U. geordert -ein kleiner, wichtiger Schritt in die nette CS - Fangemeinschaft und hoffentlich ein großer in die weite Welt .:)
Um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen: der KaWa wird ohne Ladebooster ( nach C.O. wegen der überdimensionierten Leitungsquerschnitte sinnlos, wird nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden eingebaut ) und ohne Solarpanels ( Wirkungsgrad im Verhältnis zum von mir benötigten Strombedarf, Platzverhältnissen und Gewicht auf dem Dach keinesfalls ausreichend - könnte aber i.ü. jederzeit von CS ohne Probleme nachgerüstet werden, da Verkabelung in jedem Fahrzeug schon liegt ) gebaut. Da für mich aus Emissionsgründen und dem leidigen Hantieren mit benzingetriebenen Generatoren ( habe noch einen fast ungebrauchten im Keller; wie oft haben wir uns über die netten Nachbarn gefreut, die ihre Umwelt mit Abgasen und Dauerlärm tracktierten ) auf keinen Fall mehr ein "Moppel"in Frage kam, blieb nur noch die Brennstoffzelle!
Und hier bin ich sehr froh, daß die Entwicklung große Fortschritte gemacht hat, ein solche Alternative betreiben zu können, die zugegebener Maßen dann auch etwas teurer ist. Unabhängig davon, daß die Kosten zukünftig, wie bei allen solchen Entwicklungen noch geringer werden, ist das Argument der Einrechnung der Anschaffungskosten - gerade unter den o.g. Aspekten -für mich nicht haltbar. Würde man eine solche Diskussion konsequent weiterführen, dürften wir unsere KaWas auch nicht mehr betreiben. Z.B ist dann der V6 Diesel, den Du, Rainer und ich in unserem KaWa haben, unter diesem Gesichtspunkt auch nicht mehr zu vertreten - das ist dann einfach müßig und muß letztendlich jeder mit sich selbst -bzw. seinem Portmonet - ausmachen!
Ich möchte hier nicht mehr auf die verschiedenen Pro und Contras eingehen - da ist genug gesagt worden. Den Aspekt der " Giftigkeit " möchte ich allerdings so nicht stehen lassen ( Rainer am 16.11.: " Ich würde auch lieber gelegentlich mal am Dieseltank schnüffeln als mich potentiell mit Methanoldämpfen schleichend zu vergiften , Smileys " )
Da wir alle Dich, Rainer, als ASP und CS-Freund noch lange Zeit kontaktieren wollen, würde ich dringend von dieser Variante absehen . Im Vergleich zu den anderen beiden Energieträgern ist Methanol eher weniger gefährlich, insbesondere was das Thema Krebserzeugung und Umwelt- und Wassergefährdung betrifft. Ich habe hier nicht den Platz, um jetzt detailliert Gefahrenhinweise, Sicherheitsratschläge, Entflammbarkeits- und Transportthematik im Einzelnen und vor allem im Vergleich zu Diesel und Benzin aufzuführen, ich verweise zur Versachlichung des Themas für Interessierte auf die GESTIS-Stoffdatenbank des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.
Aber wie so oft im Leben kommt es natürlich auf die Dosis an und das Risiko, in direkten Kontakt mit den Betriebsstoffen zu kommen.So ist der Methanolkontakt mit den geschlossenen Tankpatronen erheblich geringer als z.B. bei der Befüllung eines Generators mit Benzin (von den meist stinkenden Kanistern nach Betankung mal ganz abgesehen). Ein Kontakt mit Methanol ist bei normalem Gebrauch mit den Tankpatronen ausgeschlossen. Die Patronen sind mit Sicherheitsventilen ausgestattet. Sollte ein solches Sicherheitsventil einmal nicht funktionieren, kann das Methanol nur über die Brennstoffzelle und dann über den Auspuff direkt nach außen entweichen - und damit nicht im Fahrzeug akkumulieren.
Vor diesem Hintergrund hat sowohl die Brennstoffzelle für sich, aber auch die Tankpatronen selbst, das GS-Zeichen bekommen. Alle hier zur Diskussion stehenden Brennstoffzellen sind zertifiziert, eine Zertifizierung für Amerika liegt ebenfalls vor. Eine solche Zertifizierung wird nur erteilt, wenn kein Gefahr für den Endverbraucher besteht und Tests unter extremen Bedingungen (Temperatur, Alterungsteste etc.)ohne Probleme erfolgreich waren. Als Sachverständiger, der mit für den TÜV Rheinland tätig ist, weiss ich aus Erfahrung, welche aufwändige Prozedur notwendig ist, um dieses GS-Zeichen zu erhalten.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist, dass eine potentielle Vergiftung auszuschließen ist (wenn man nicht gerade den Kanister leer säuft ). Methanoldämpfe sind nämlich schwerer als Luft und somit kann Methanol auch nicht von dem vorgesehenen Einbauort (Heckstauraum) in den Wagen aufsteigen. Wenn der unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, daß Methanoldämpfe entstehen, riecht man diese i.ü. genauso wie die meisten, anderen Alkohole auch ( Methanol hat einen stechenden, leicht süßlichen Geruch).
Für alle Freunde des Obstbrandes darf ich mitteilen, dass dort die Grenzwerte für Apfel-, Birnen- und Mirabellenschnaps bei 1.200 mg Methanol je 100 ml reinen Alkohol liegen, bei Williams-Christ-Birne sind es sogar 1.350 mg. Wer also diese Brände trinkt, nimmt automatisch Methanol zu sich, ohne dass es hier große Diskussionen gäbe. Die gab es sicherlich in der Türkei zu den Todesfällen, als dort gepanscht wurde und die Methanolgehalte dann jenseits von gut und böse waren.
Nahezu alle führenden Reisemobil-Hersteller wie u.a. Niesmann, Concorde, Hymer, Rapido, Morelo, Knaus, bieten die Methanol-Brennstoffzelle serienmäßig oder als Option an. Keines dieser Unternehmen würde ein auch nur in Ansätzen ein risikoreiches Produkt ab Werk ausliefern. Hierzu zähle ich auch CS, zumindest habe ich die Firma so bisher kennengelernt.
Das Bundesamt für Güterverkehr nützt in ihren 400 Kleinbussen die Brennstoffzellen ohne Probleme. Die Sonderfahrzeuge werden durchgängig über 8 und mehr Stunden täglich als mobiles Büro im Rahmen des Straßen- und Mautkontrolldienstes genutzt - schleichende Vergiftungsfälle sind auch dort bisher nicht bekannt geworden.
Die Bundeswehr setzt Brennstoffzellen in Fahrzeugen, aber auch als portable Energieversorgung ein. Da tragen die Soldaten die Tankpatrone direkt am Körper! Hierzu muß zuvor eine sehr intensive Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden, sonst darf die Bundeswehr ein solches Produkt nicht einsetzen !
Ich hoffe, daß ich ein bischen zur Thematik beitragen konnte
Grüße und allzeit gute Fahrt
Harald