Hallo Hundefreunde,
als ein Mensch, der Angst vor fast allen Hunden hat, war unsere Reise nach Rumänien eine Therapie gegen meine Phobie.
Jeder kennt die vielseitigen Rollen von Hunden in unserer Gesellschaft. Immer seltener wird seine Aufgabe als Wachhund und immer mehr wird er vermenschlicht. Es gibt hier bestimmt die eine oder andere Art der Haltung, die nicht so Artgerecht ist.
Ein ganz anderes Hundeleben haben die Hunde in Rumänien. Viele Hunde werden als Wachhunde und Hirtenhunde gehalten. Die Hirtenhunde bewachen sehr aggressiv gegenüber Fremden ihre Herde.
Wenn man sich ein Haus bauen will, zieht man einen Zaun um das Grundstück und lässt es von drei mächtigen, aggressiven Hunden, die frei um den Neubau herum laufen bewachen.
Hat man schon ein Haus, hält man vor dem Haus an einer Kette und hinter dem Haus an einer Kette einen Hund. Ich weiß nicht ob Hunde wert auf einen Futternapf legen, in Rumänien haben diese Wachhunde in der Regel keinen Napf, sondern fressen vom Boden, was man ihnen hinwirft. Ist mir aufgefallen, obwohl ich glaube dem Hund wirds egal sein ob Napf oder Boden, Hauptsache es gibt was. Was bestimmt nicht Artgerecht ist, ist die Einsamkeit des Rudeltiers hinterm Haus in einer dunklen, feuchten Ecke gehalten zu werden an einer so schweren Kette, die der Hund kaum anheben kann.
Alle anderen Hunde und das sind viele Tausende streunen in der Gegend herum. Man kann keine Straße entlang gehen ohne das einem fünf bis zehn Hunde unterschiedlichster Rassen entgegen kommen. Es sind nicht immer herrenlose Hunde. Es ist nicht üblich den Hund an der Leine auszuführen, man macht ihm morgens die Tür auf und er erledigt seine Geschäfte selbstätig.
Die meisten Hunde sind aber Streuner. Sie bellen selten, sondern stehen lauernd abwartend da. Sie haben selbst vor mir Angst. Sie sind abgemagert, verfilzt und verdreckt. Sie humpeln, haben abgebundene Schwänze und abgeschnittene Ohren. Die weiblichen Tiere tragen ihre Zitzen bis bald auf den Boden. Nachts suchen sie die Gegend nach Freßbarem ab. Die Wachhunde bellen dazu. Man hört in der Nacht ständig zwanzig bis dreißig Hunde gleicheitig bellen, mal in der Nähe, mal weiter weg. Unsere Campingplätze wurden immer aufgesucht. (Ich hatte Beute ausgelegt) Das führte eimal dazu, dass ein freundlicher Hund nur noch bettelnd vor unserer Tür lag und uns beschützen wollte.
Die Rumänen tun so, als würden sie die vielen Tiere garnicht sehen. Erst seit April gibt es ein Gesetz nachdem Hunde, die nicht zur Zucht gebraucht werden, sterilisiert werden sollen. Jahrelang sind staatlich bezahlte Hundefänger reich geworden, erzählt man uns, aber die streunenden Hunde nehmen zu.
Christel