Da unsere Homepage einstweilen noch eine Baustelle ist, möchte ich einmal hier eine mittellange Version meines Reiseberichts vom Skandinavienurlaub 2008 einstellen. Ich habe diese Version auch schon in einem anderen Forum, die eventuellen Doppelleser mögen mir also bitte verzeihen.
Gleich nach Schulschluss im Juli 2008 machten wir uns auf den Weg in den Norden. Über Thierstein, Bad Bevensen, Tönning und die Storebæltbrücke erreichen wir am Vormittag des 5. Tages endlich schwedischen Boden bei Malmö, wo wir von einem Aussichtsplatz einen schönen Blick auf die Öresundbrücke genießen und dann in der Stadt den Twisted Torso bewundern:
Öresundbrücke, von Schweden aus gesehen
Twisted Torso in Malmö
Über Växjö und den Rand des „Glasreiches“ geht es weiter nach Linköping und Berg, wo wir eine Schleusentreppe des Göta-Kanals bewundern und die Gelassenheit und Beschaulichkeit genießen, die hier trotz der vielen Menschen (es ist Wochenende) herrscht.
Auf dem Weg in den Norden liegen Uppsala, die Högakustenbron und Luleå in Schweden. Weiter geht es über Rovaniemi nach Sodankylä, wo wir erstmals von Gelsen (in Deutschland: Mücken) gequält werden. Die ersten Rentiere tauchen auf, auch der erste Elch wird gesichtet. Der Inarisee wird im Norden umfahren, bei Neiden erreichen wir die norwegische Küste und schließlich Kirkenes.
Von Kirkenes geht es an die russisch-norwegische Grenze bei Grense Jakobselv mit seiner weithin sichtbaren Kirche.
Kapelle von König Olav II.
Auf der anderen Seite ist Russland!
Dann umfahren wir den Varangerfjord bei wechselndem Wetter und erreichen abends die Stadt Vardø, die schon in der arktischen Klimazone liegt. Perfekte Mitternachtssonne bei 12 °C Außentemperatur – das lassen wir uns gerne gefallen!
Vardø - nur durch einen Tunnel unter dem Meer erreichbar
Festung in Vardø
Luftschiffsmast in Vadsø
Unser nächstes Ziel ist – wie immer, wenn wir in Nordnorwegen sind – Berlevåg. Auch hier nur 12 °C, aber während unserer dreitägigen Anwesenheit klettert das Thermometer erstmals in diesem Sommer in dem kleinen Städtchen auf 20 °C und die Sonne scheint. Wir genießen es!
Fischerhafen von Berlevåg
Kirche von Berlevåg
Altes Leuchtfeuer
Mole - die Betonklötze sind etwa 3 m hoch!
Sommer in Berlevåg
Abendliches Ballett der Hurtigrutenschiffe mit Hornkonzert
Hafenmuseum um Mitternacht
Am Tag unserer Abreise regnet es, die Fahrt nach Mehamn ist verregnet, der nördlichste Festlandleuchtturm Slettnes fyr bei Gamvik taucht gespenstisch aus dem Nebel auf.
Slettnes fyr
Abendliche Stellplatzidylle...
Weiter geht es in Richtung Lakselv, wo wir wieder auf die „klassische“ Nordkapp-Route stoßen. Für das Nordkapp ist das Wetter viel zu schlecht, dafür sind die Tunnelmaut und der Eintritt viel zu hoch, sonst hätte es wieder einmal gereizt. In Hammerfest verbringen wir zwei Nächte, um das Schlechtwetter auszusitzen. Wir besuchen den Meridianstotten, den Vermessungspunkt, von dem aus die Abplattung der Erde erfasst wurde.
Meridianstotten
Entlang der E6 geht es nun weiter über Alta zum Sørstraumen, wo wir auf dem kleinen Campingplatz der Gemeinde, der für Fischer ein Paradies ist, wieder einmal eine Nacht verbringen.
Leider zeigt sich während der Fahrt entlang des Lyngenfjords der Himmel völlig wolkenverhangen. Wir besuchen als nächstes der Insel Senja, von der vielfach geschwärmt wird, einen Besuch ab. Auch hier ist es noch weitgehend neblig.
Gryllefjord
Hamn i Senja
Obwohl es von Senja eine Fährverbindung zu den Vesterålen gibt, die wir eigentlich als nächstes besuchen wollen, wählen wir den Landweg, weil wir nicht seefest sind. Da reißen auch die Wolken auf, auf dem Stellplatz in Lødingen scheint die Sonne und in der Ferne sind die Lofoten erkennbar.
Stellplatz am Yachthafen in Lødingen
Lofoten in Sicht!
Da das Wetter gut bleiben soll, disponieren wir und fahren auf der neuen (kostenfreien!) Landverbindung auf die Lofoten. Hier erschlagen die Eindrücke, hinter jeder Ecke taucht ein neuer Ausblick auf, der atemberaubender ist als der letzte.
Vor Svolvær
Bei Moskenes
Campingplatz in Moskenes
Über die alte Fährverbindung geht es nun zurück und nach Norden bis nach Andenes. Hier fasziniert abermals die raue, dem Meer völlig ausgesetzte Landschaft, die Raketenabschussstation und vor allem die perfekte Mitternachtssonne vom Stellplatz auf dem Campingplatz aus. Nur bei einer Walsafari machen wir nicht mit, wir sind ja nicht seefest…
Ausrangiertes Hurtigrutenschiff beim Hurtigrutenmuseum in Stokmarknes
Andenes
Sortland
Zurück geht es nun nach Lødingen und von hier mit der Fähre über den Ofoten nach Bognes an der E6 südlich von Narvik. Der E6 bleiben wir jetzt einige Zeit treu mit Abstechern nach Nesna und Namsos. 28 °C Lufttemperatur nördlich des Polarkreises, Seen mit 22 °C Wassertemperatur, Gewitterregen am Polarkreis – auch das gibt es im hohen Norden!
Badefreuden nördlich des Polarkreises
An der E6 südlich von Tømmerneset
Polarkreis heute...
... und 1937
Trondheim lassen wir möglichst schnell hinter uns, auch Oppdal mit seinen Hotels und Miethütten hält uns nicht, wir zweigen abermals in Richtung Westen und damit Meer ab. Die wunderbare norwegische Fjordlandschaft schlägt und in ihren Bann, hunderte Wasserfälle, Fjorde, Seen warten auf uns.
Die Jugendstilstadt Ålesund ist unser nächstes Ziel, auf die man vom Hausberg aus einen schönen Blick auf die Stadt hat. Hier wartet ruhig aber nahe dem Zentrum ein direkt am Wasser gelegener offizieller Stellplatz auf uns.
Ålesund von oben
Auf der Fahrt zum Sognefjord statten wir dem Bøyabreen, dem Gletscher, der direkt neben der Straße in einen kleinen Bergsee kalbt, einen Besuch ab.
Dann geht es den Sognefjord entlang, wir überqueren ihn per Fähre und weiter geht es Richtung Bergen durch unzählige Tunnels. Doch nicht Bergen ist unser Ziel, wir wollen über Voss an den Hardangerfjord. Hier sehen wir während der Überfahrt mit der Fähre neben dem Schiff springende Delfine! Am Hardangerfjord und seinem Seitenarm, dem Sørfjord, wird Obst angebaut, während die Ausläufer von Gletschern über die Bergkanten lugen.
Kraftwerk am Sørfjord
Noch einmal wird es spannend, weil die Straße durch den Haukeli-Tunnel gesperrt ist und die uralte und einspurige Passstraße im Kolonnenverkehr überquert werden muss: eine hochalpine Urlandschaft von besonderem Reiz!
Die Stabskirche von Heddal ist Teil unseres Kulturprogramms.
Dann geht es weiter nach Drammen, unter dem Oslo-Fjord durch an die E6 und über Schweden, die Vogelfluglinie und den deutschen Harz und natürlich Thierstein wieder in die Heimat, wo wir diesen wunderschönen Sommerurlaub am Wolfgangsee ausklingen lassen.
Norwegen, wir kommen wieder!
Uli