Hallo,
wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt: Truma ist ein Synonym für eine Camper-Heizung wie "Tempo" für ein Papiertaschentuch. Für Fahrzeuge mit Warmwasser gibt es praktisch keine andere Technik. Selbst neue Wohnmobilhersteller, die keine jahrzehntelange Verbindung zu der Firma haben wie Hymer oder CS, bauen nichts anderes ein. Deswegen profitiert wohl kaum ein Unternehmen vom Boom so wie der Heizungshersteller: In fast jedem neu zugelassenen Womo heizt eine Truma . Modelle wie der Ford Transit Big Nugget, der noch nicht auf dem Markt ist, sind die absolute Ausnahme - abgesehen von den kleinen Campern wie dem VW Bus, bei dem nur Luft gewärmt wird.
Man kann wohl von einer monopolartigen Situation sprechen, zumindest wenn es um Gasheizungen geht. Bei Dieselheizungen gibt es noch einige Alternativen. Ob das mit der unschlagbaren Qualität der Truma zu tun hat, scheint mir fraglich. Zumindest die Truma-Dieselheizung sorgte bei mir und, wie im Netz zu lesen ist, bei vielen anderen Kunden für jede Menge Frust. Nicht nur die Technik erwies sich bei mir als fehleranfällig, auch die Werkstätten waren nicht in der Lage, die Probleme in den Griff zu kriegen. Bei der D6-Preispolitik zeigt sich auch, zu welchen Fantasiepreisen Monopole führen: Das Höhenkit mit einer Pumpe und etwas Klimbim kostet bei Truma 700 Euro - ein vergleichbares Set ist bei Eberspächer für 200 Euro zu haben.
Wer weiß, wie wenig eine Gasheizung kosten würde, wenn es Konkurrenz auf dem Markt gäbe. Warum die nicht vorhanden ist, wundert mich. Raketentechnik ist das doch nicht. Es hat wohl etwas mit Marktmacht zu tun - wenn über deren Auswüchse diskutiert wird, reden wir meist über Google oder Amazon. Es scheint mir, dass bei mittelständischen Betrieben auch mal hingeschaut werden müsste.