Soweit ich weiß, sehen Bildungsforscher eine (teilweise) Begründung für die besseren Abinoten darin, dass ein höherer Schulabschluss in der Gesellschaft und konkret in den Familien einen höheren Stellenwert erhalten hat. Und das sicherlich zu Lasten einer handwerklichen Ausbildung - womit wir wieder beim eigentlichen Thema wären.
Ob die Schülerinnen und Schüler besser geworden oder die Leistungsanforderungen gesunken sind, mag ich nicht beurteilen. Ich weiß nur, dass ich selbst fast nur Frontalunterricht erlebt habe. Zweimal im Halbjahr und am Ende beim Abi wurde das eingepaukte Wissen abgefragt. Praxis- oder Lebensbezug: 0
Eigenständig erarbeitete und durchgeführte Referate, Präsentationen, Recherchen, Interviews oder gar Facharbeiten gab es nicht. Man mag diese Arbeitsformen belächeln; aber wenn ich sehe, wie nachhaltig meine Tochter durch solche Formen Inhalte vertiefend erfasst und sich dafür begeistert hat, bin ich beeindruckt.
Die Seminar-Facharbeit meiner Tochter hätte ich locker als Zweit- oder Dritt-Semester-Arbeit durchgehen lassen. Viel besser hätte ich (mit zwei akad. Abschlüssen) sie auch nicht geschrieben. Als Note hat sie eine 2- bekommen.