Dem möchte ich hinzufügen, dass es Untersuchungen über sagen wir die letzten 2 Jahrhunderte gibt, wieviel Gegenstände sich im Durchschnitt im Besitz einer Normalverdiener-Familie befunden haben. Wir reden da gar nicht darüber, was das für Gegenstände sind - nur wieviele.
Das Ergebnis sprach für sich. Heute sind das im Schnitt pro Haushalt so um die 10.000-20.000 verschiedene Objekte. Noch vor 50 Jahren waren es aber nur so ungefähr 1000 Objekte (nagelt mich bitte nicht auf +/- 500 Objekte fest). Und vor einem Jahrhundert waren es nur wenige 100 Objekte pro Haushalt (einchliesslich Geschirr und Kleidung bitte zu verstehen).
Wenn man einen derartigen Lebensstil und -niveau pflegt, dann ist es eigentlich völlig logisch, dass das auch finanziert werden muss. Man kann es ja nicht einfach als Gott-gegeben voraussetzen. Und das ist der Punkt, wo "gefühlt" das ganze verdiente Geld hingeht. Dabei ist aber z.B. Essen und Kleidung heute nur noch ein verschwindender Bruchteil der Lebenshaltungskosten, wenn man das vergleicht mit den Ausgaben für Lebensmittel und Kleidung einer Industriearbeiterfamilie von vor hundert Jahren (relativ zu deren damaligem und zu unserem heutigen Familieneinkommen). Insofern kann man ja nicht behaupten, "dass alles immer nur teurer wird". Das stimmt schlicht so nicht. Nur betrachten wir immer mehr und mehr Luxusgüter als zu unserem ganz normalen Lebensstil gehörig, der uns eben zusteht und der uns doch bitte (von dem Einkommen eines Verdieners möglichst) vom Staat ermöglicht werden muss. Das betrachte ich als falsche Vorstellung.
Bei Luxusgütern wie Eigenheim und Autos mit einem Grundpreis von über 50.000 Euro spielt sicherlich auch eine Rolle, dass es eben eine geradezu irre Kaufkraft im Umlauf gibt, die sich über die letzten friedlichen 75 Jahre in der Bevölkerung angehäuft, vermehrt, aufkonzentriert und vererbt hat und die auch die Preise antreibt. Wir hatten eben in Mitteleuropa bereits 75 Jahre keinen Krieg mehr (zum Glück), der dieses angesammelte Volksvermögen hätte wieder dezimieren können....
Mit besten Grüßen,
Thomas.