Hallo.
Ich habe in der letzten Stunde soviel Blödsinn von 'Fachleuten' gelesen, dass ich meinen bescheidenen Senf auch noch dazu geben möchte.
Ich war seit dem 1.2. auf einem CP an der Algarve. Lange nach den ersten Deutschland-Toten gab es an der Algarve noch keinen Krankheitsfall. Als sich die Fälle dann aber doch mehrten, wurde ziemlich schnell 'durchgegriffen'. An den Eingängen von Aldi, Lidl, Intermarche und Co. standen Wachleute und ließen immer nur rein, wenn auch jemand raus ging. Viel mehr als 10-15 Menschen waren nie im Aldi. Und draußen stand die Schlange sauber im 2m-Abstand. Später hat sich das alles so entzerrt, dass es kaum noch Schlangen gab. Auch wurden in der letzten Zeit die ersten 2 Stunden der Öffnungszeit nur dem Alter 65+ gewidmet. Vom Auswärtigen Amt und Botschafter in Lissabon kamen die Aufforderungen, das Land zu verlassen. Unser Campingplatz wurde am 22. März geschlossen. Keiner durfte mehr rein, kein Neuankömmling wohlgemerkt. Einkaufen und Bleiben war kein Problem. Leider waren auch die Strandspaziergänge verboten.
Am 24. März kam dann die eMail vom CP, dass der Platz endgültig am 25. geschlossen werden MUSS. Schon begann Hektik und die, die in aller Eile sofort aufbrachen, standen natürlich an den Grenzen in Schlangen, weil auch die Grenzer noch 'unbeholfen' waren. Das führte dann sofort zu wilden Berichten im Netz. Wir sind am 25. aufgebrochen und problemlos ( ein WoMo war vor uns ) am 26. nach einer Übernachtung in Terrugem morgens in aller Ruhe über die Grenze bei Badajoz, erhielten von freundlichen Polizisten, natürlich mit MP unter dem Arm, einen Passierschein für Spanien, den jedoch auf unser ganzen Rückfahrt NIEMAND mehr hatte sehen wollen.
Zu dem Zeitpunkt gab es schon vom AA eine Meldung, dass alle Urlauber das Land bis zum 26.3. verlassen haben mussten.
Obwohl ja alle Stellplätze in Spanien geschlossen sein sollten, habe wir problemlos in Tordesillas nahe Valladolid auf einem Parkplatz mit einem weiteren WoMo genächtigt. Guardia Civil fuhr auch vorbei. Bei Kontrollen, wenn wir mal abseits der Autobahnen fuhren,gab es immer ein Durchwinken. Von Pamplona ging es über die N121-A nach Irun zur Grenze. Auch hier war nur eine Spur befahrbar. Kein Stau, französische Polizisten ohne Gesichtsmaske, sich mit Kollegen (nicht im 2m-Abstand) unterhaltend, winkten uns freundlich durch. Nun haben wir den Passierschein als Andenken. In Frankreich in der Nähe von Biarritz haben wir an einer Einbahnstraße in einer Bucht übernachtet, ohne Probleme. Die nächste Nacht (Sa auf So) kurz hinter Limoges verbrachten wir in einem Industriegebiet in einer Parkbucht. Die letzte Nacht in Frankreich auf einem Stellplatz in Ecuisses, dank einer Umleitung durch Zufall dran vorbei gefahren, ebenfalls unbehelligt. Ja, wir haben auch abgesperrte Stellplätze gesehen, entweder mit Polizeiband oder Gittern, aber überall war die Entsorgung möglich und da, wo vorhanden, war auch das Wasser nicht abgestellt.
Bei Mulhouse dann Einreise nach D, die Autobahn auch einspurig, kein Stau und nur freundliches Durchwinken. Die letzte Nacht vor unserem Heimatort schliefen wir auf einem Stellplatz an einem Weingut am Kaiserstuhl. Ich hatte mich vorher erkundigt, kein Problem. Da es keine öffentliche Toilette gab, durfte der Winzer seinen Platz geöffnet lassen.
Soviel zu den ganzen Horrormeldungen. Da wir seit 14 Jahren unterwegs sind und auch viel frei stehen, haben wir (ehrlich gesagt eher ich, meine Frau war nicht so glücklich) der Sache relativ ruhig entgegen gesehen. Und siehe da, es hat problemlos geklappt.
Die Menschen, die natürlich nur Campingplätze brauchten/kannten, waren schon ein wenig gekniffen, haben riesige Entfernung zurück gelegt und in der Nacht ängstlich kaum geschlafen. Die Engländer taten mir eher leid, mussten sie doch, da ab Santander keine Fähren mehr fuhren, 2000 km weiter bis zum Tunnel fahren.
Ach ja, und dann die schlimmen Meldungen aus D, die wir von unseren Kindern erhielten - kein Klopapier. Welches Drama spielt sich denn da ab? Eine vor Angst mit Durchfall erkrankte Gesellschaft!!
In Portugal und Frankreich ( in Spanien waren wir nicht einkaufen ) gab es genügend Klo- und Küchenpapier. Es gab auch Tage, da waren die Regale geplündert, aber danach kehrte Ruhe ein. Im Lidl bei Baume les Dames haben wir uns natürlich auch mit diesem Material ( hauptsächlich für unsere Kinder und Enkelkinder ) eingedeckt. Überhaupt kein Problem, vor mir standen 4 Menschen mit vollen Einkaufswagen, alle OHNE KLOPAPIER.
Ich brauchte also kein schlechtes Gewissen haben.
So, das musste ich mir jetzt mal von der Seele schreiben und hoffe, dass die, die noch in südlichen Gefilden weilen, es nach Hause schaffen, oder dort private Stellplätze finden, um die gefährliche Zeit zu überbrücken.